Eisbergmodell

 

Das Eisbergmodell ist eine wesentliche Säule der Kommunikationstheorie. Sie stützt sich auf die Persönlichkeitstheorie von Sigmund Freud. Es zeigt den menschlichen Bewusstseinszustand im Verhältnis 20/80: bewusst – vorbewusst – unbewusst. Welche Auswirkung das auf unsere Kommunikation hat, sieht man sehr gut im Bild:

 

Ein kleiner Teil (1/7) der Botschaften die wir abschicken/erhalten ist sichtbar und kann auf Sachebene diskutiert werden.

Ein weitaus größerer Teil (6/7) dessen, was wir sagen, liegt versteckt auf der Beziehungsebene unter Wasser.

 

Sachlogik ist alles, worüber man sprechen kann: Verhalten, Aussehen, Mimik, Gestik

+ gemeinsame Themen, Interessen, Erledigung von Arbeitsaufträgen, Organisatorisches.

 

Das Fundament: (Gefühle, Bedürfnisse und Gedanken),

Persönliches und Beziehungsebene

Freude, Ärger, Sympathie, Antipathie, Bedürfnisse, Wünsche, Werte und Normen, Tabus, Ängste, Misstrauen, Zuversicht, ungeschriebene Gesetze


Im Fundament ist Thematisieren schwierig bis unmöglich

(evtl. nur therapeutisch möglich)

 

Glaubenssätze sind Wahrheiten von denen wir überzeugt sind. „Ich bin nichts wert“. „Wenn ich nicht viel Geld verdiene, halten andere mich für einen Versager“

 

Wird die psychosoziale Ebene (Fundament) nicht ausreichend gewürdigt, kann die sachliche Ebene, das Thema, die Aufgabe, nur unzureichend bedient werden.

Bsp. Verlorener Ehering: wenn der Partner nicht ergründet, weshalb die Frau so heftig auf das Verlieren des Ringes reagiert (Symbol des Rings), gibt es keine zufriedenstellende Lösung.

 

Das Fundament mit 6/7 der Gesamtbeteiligung schiebt sich mit hoher Energie immer wieder in den Vordergrund. Bekommt diese Ebene ausreichend Raum und Würdigung, kann die freiwerdende Energie auf die Konfliktlösung oder die Aufgabe gelenkt werden.

 

Ignoranz der Gefühle (z.B. Eifersucht, Konkurrenz) lässt sie nicht verschwinden sondern beeinflusst die Handlungen noch mehr. Unterdrücktes strebt mit Macht nach oben.

Bsp. „Gefühle haben da nichts verloren, hier geht es nur um die Sache“ (Ring).

 

Wenn zwei Konfliktpartner sich nicht annähern, wird eine genaue Betrachtung der beiden Fundamente Schnittmengen zeigen. Spätestens bei grundlegenden Bedürfnissen, die sich unterschiedlich ausdrücken aber bei allen gleich sind:

Bsp. Sicherheit. Dieses Bedürfnis kann sich ausleben in Enge, Geborgenheit, Freiheit, Geld, Familie, Haus, Auto, das ist individuell verschieden.

 

Was den einen zum Weinen bringt, macht den anderen zornig oder amüsiert ihn.

 

Die Wichtigkeit von Bedürfnissen ist offensichtlich, trotzdem werden sie in der westlichen Gesellschaft meist verleugnet. Oder besser: man versucht es.

 

Bewusstwerden und Reflektieren schafft in der Mediativen Kommunikation die Basis für ein besseres zwischenmenschliches Verständnis.

 

Training ist dringend erforderlich!

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